Weihnachtliche Trüffeln für die Ohren

Concerto Köln serviert Wohlbekanntes wie  auch selten Gehörtes auf seinem »Christmas Album«

Das Instrumentalensemble aus der rheinischen Domstadt genießt längst Weltruf in der Szene sog. historischer Aufführungspraxis – das heißt, die Musiker spielen auf Instrumenten (oder deren Nachbauten) aus der Entstehungszeit der Kompositionen. Damit begibt sich das Ensemble regelmäßig auf die Suche nach dem »originalen Klang«, wie ihn der Komponist selbst beabsichtigt haben könnte – und erschafft damit eine Klangwelt, die sich spürbar von der des modernen Instrumentariums unterscheidet. So versprüht das »Christmas Album« seinen ganz eigenen Charme auch bei wohlbekannten Werken des instrumentalen Barockrepertoires wie der Sinfonia aus dem »Weihnachtsoratorium« Johann Sebastian Bachs, ausgewählten Concerti von Antonio Vivaldi, der »Sinfonia pastorale« von Johann Stamitz oder dem »Weihnachtskonzert« Giuseppe Torellis.

Darüber hinaus aber ist das 1985 gegründete Ensemble auch immer für eine Überraschung gut – in diesem Fall für zwei Neuentdeckungen: Dabei handelt es sich um die »Sonata natalis« des Böhmen Pavel Josef Vejanovsky (ca. 1633-1693) sowie Auszüge aus den »Noels pour les instruments« des als Schöpfer der Eurovisionshymne ungleich populäreren Marc-Antoine Charpentier (ca. 1643-1704).

The Concerto Köln Christmas Album
Concerto Köln, Anna Torge (Mandoline)
Konzertmeister (und Solo-Violine): Markus Hoffmann
Berlin Classics 0300276BC

musikschulwelt meint: Concerto Köln ist hier eine stilsichere, technisch untadelige und von barocker Festlichkeit durchdrungene Zusammenstellung substanzhaltiger Weihnachtsmusiken gelungen, die gleichermaßen dem Wunsch des Wiedererkennens wie dem des Neuentdeckens gerecht wird. So gesehen eine »Allzweckwaffe« für die zu füllenden Gabentische …