musikschulwelt porträtiert hochtalentierte junge Nachwuchsmusiker
Sie haben das Musizieren für sich entdeckt und investieren dafür einen Großteil ihrer Freizeit. Sonst sind sie eine/einer von euch, sitzen womöglich neben Dir in der Klasse, Du begegnest ihnen auf den Gängen der Musikschule oder sie wohnen vielleicht gleich nebenan. Ob sie später einmal Profimusiker werden wollen, spielt noch keine Rolle. Sie haben einfach Spaß an ihrem Instrument und offenbaren dabei ein besonderes Talent.
Seit mittlerweile sechs Jahren spielt er schon Gitarre. Unterrichtet von seinem Vater, einem erfolgreichen Gitarrenpädagogen an der Carl-Stamitz-Musikschule in Köln-Porz, eilt Allen Kletinitch mittlerweile von einem Wettbewerbserfolg zum nächsten. Erste Preise erhielt er 2010 bei »Jugend musiziert« (NRW) sowie 2011 beim Konrad-Adenauer-Wettbewerb. In diesem Jahr hat er sich bereits 3. Plätze beim Gitarrenwettbewerb NRW und der Rago International Guitar Competition erspielt, gewann soeben den Roland-Zimmer-Jugendwettbewerb für Zupfinstrumente und steht im Bundeswettbewerb »Jugend musiziert«. Ob er sich da noch an seine erste Competition erinnert?
Ja, ich erinnere mich noch sehr gut daran. Das war »Jugend musiziert« 2009 und ich war eigentlich ganz ruhig. Ich habe den 1. Preis gewonnen.
musikschulwelt: Was gefällt Dir denn persönlich so gut an der Gitarre? Oder würdest Du gerne auch ein anderes Instrument spielen?
Ich mag die Vielseitigkeit des Instruments, zum Beispiel die weichen, hohen Töne und die harten Bässe. Ich spiele auf einer »Yuichi Imai«, die einen ganz weichen, aber dennoch starken Klang hat. Eigentlich habe ich kein weiteres Wunschinstrument, aber ich spiele auch Cajón, um mein Rhythmusgefühl zu stabilisieren und so zu verbessern.
musikschulwelt: Um so erfolgreich zu sein wie du, muss man sicher viel üben …
Ich übe täglich, aber die Zeiten variieren – zwischen anderhalb und zwei Stunden. Kurz vor einem Wettbewerb kann es an manchen Tagen aber auch auf drei Stunden hinauslaufen.
musikschulwelt: Da bleibt sicher nur noch wenig Zeit für andere Hobbys, oder? Beschweren sich da nicht Deine Freunde?
Ich mache eigentlich das, was alle machen. Ich spiele gerne Fußball, mache zweimal die Woche Karate und sitze auch mal gerne an der PlayStation 3. Über mein Gitarrenhobby rede ich mit meinen Klassenkameraden eigentlich nicht so viel, deshalb ist es für sie auch kein großes Thema.
musikschulwelt: Welchen Gitarristen – außer Deinem Vater – bewunderst Du denn am meisten?
Es gibt viele Gitarristen, die mir gefallen. Aber meiner Meinung nach gibt es nie den einen besten Musiker, da jeder seine Schwächen und Stärken hat – und schließlich ist Musik auch Geschmackssache.
musikschulwelt: Aber Du hast bestimmt ein Stück, das Du besonders gern spielst oder hörst …
Mein aktuelles Lieblingsstück ist »Toy Soldiers« von Nikita Koshkin, weil ich damit die Vielseitigkeit des Instruments zeigen kann. Und wenn ich mal Musik höre, dann das, was gerade in den Charts ist.
musikschulwelt: Hast Du denn schon eine Idee, was Du später einmal werden willst?
Ich würde gerne Berufsmusiker werden, wobei ich mir noch nicht zu 100 Prozent sicher bin … aber ich habe ja noch Zeit. Mein größter musikalischer Traum ist, mal selber zu den Besten zu gehören und viele Wettbewerbe zu gewinnen.
musikschulwelt: Wie sieht den Dein musikalischer Stundenplan für die nächsten Monate aus?
Als Nächstes kommt der Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Stuttgart und im Juni dann die »Andrés Segovia International Guitar Competition« in Velbert. Außerdem habe ich noch vier Konzertauftritte bis zu den Sommerferien.
Das Team von musikschulwelt wünscht dem jungen Virtuosen viel Glück auf seinem weiteren Weg.