Pageturner für musikalische Krimifreunde

Joseph Gelineks neuer Musikroman »Die Violine des Teufels«

Die Geigerin Ane Larrazábal wird nach einem ihrer berühmten Konzerte stranguliert aufgefunden. In blutiger Schrift prangt das arabische Wort für »Satan« auf ihrer Brust. Und ihre einzigartige Stradivari mit dem geschnitzten Teufelskopf ist unauffindbar – sollte das Instrument tatsächlich fluchbeladen sein? Die Spur führt die Polizei bis zum makabren Tod des Meisters Paganini selbst, vor nahezu 200 Jahren …

Joseph Gelinek ist das Pseudonym eines spanischen Musikwissenschaftlers und Beethoven-Experten, der bereits in seinem Romanerstling »Die zehnte Symphonie« spannende Unterhaltung mit fundiertem Musikwissen verband. Der »echte« Joseph Gelinek (1758-1825) stammte aus Böhmen und war zu Mozarts und Beethovens Zeit ein begehrter Klavierlehrer und Hauspianist des Wiener Adels, der sich auch an eigenen Kompositionen versuchte.

Joseph Gelinek: Die Violine des Teufels
480 S., kart.
ISBN: 978-3426652466
Knaur, EUR 14,99

musikschulwelt meint: Gelineks »Violine des Teufels« als Musikthriller zu bezeichen, täte dem Autor und dem Buch unrecht. Erfreulicherweise ist der Autor nicht auf billige Effekthascherei aus, um dem Leser den kalten Schweiß auf die Stirn zu treiben. Unbestritten aber erweist sich der Kriminalroman, in dem sich historische Figuren mit erfundenen vermischen, als durchaus spannend, unterhaltsam, abwechslungsreich und leicht verständlich geschrieben, sodass er sich durchaus auch für Jugendliche eignet. Raffiniert eingewoben hat der Autor dabei musikalisches bzw. musikgeschichtliches Detailwissen, z.B. Biografisches über den sog. »Teufelsgeiger« Niccolo Paganini, über die einzigartige handwerkliche Handschrift des Geigenbauers Stradivari oder auch über John Cages Komposition »Four Minutes, Thirty-Three Seconds«. Nicht zuletzt diese erfreulich subtil eingestreuten Informationen lassen dieses Buch zu einem kurzweiligen und zugleich unmerklich lehrreichen Unterhaltungsroman werden.