50 Jungcellisten begeistern mit Sting

Köln: Umjubeltes Abschlusskonzert von »Celloversum« 2011

(Fotos: musikschulwelt.de)

Einzigartig in Deutschland – wenn nicht gar in Europa – ist das Cello-Bigband-Projekt »Celloversum« der Rheinischen Musikschule Köln, das am vergangenen Samstag mit einem Konzert in der Hochschule für Musik und Tanz einen begeisternden Abschluss fand.

Bereits zum neunten Mal hatten die beiden RMS-Pädagogen Ulrike und Gunther Tiedemann jugendliche Cellisten dazu eingeladen, in einem Workshop speziell arrangierte Klassiker der U-Musik einzustudieren. Dafür fertigten die Hochschullehrer im Vorfeld bis zu fünfstimmige Arrangements mit unterschiedlich anspruchsvollen Stimmen an, die je nach Leistungsvermögen dem einzelnen Jugendlichen zugeteilt wurden.

Vorne links: Gunther Tiedemann, vorne rechts: Ulrike Tiedemann

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In diesem Jahr standen Hits von Sting (bzw. The Police) auf den Notenpulten der gut fünfzig Nachwuchsvirtuosen aller Leistungsstufen und Altersklassen. In drei ganztägigen samstäglichen Arbeitsphasen wurde gemeinsam das rhythmisch durchaus diffizile Programm mit Titeln wie »Every Breath You Take« oder »Englishman in New York« in einer entspannt-konzentrierten Atmosphäre einstudiert – und dabei kam die Geselligkeit inklusive gemeinsam zusammengetragener Buffet-Mahlzeiten ebenfalls nicht zu kurz. Das beeindruckende Resultat im Abschlusskonzert: eine erstaunliche rhythmische wie tonale Homogenität dieses vielköpfigen Klangkörpers, die jeden einzelnen Song zu einem Genuss werden ließ. Und die Begeisterung der teilnehmenden Jugendlichen war quasi mit den Ohren zu greifen ….

Die Cello Combo der RMS

Ergänzt wurde das Programm durch einen Soloauftritt der Cello Combo der RMS: Die sechs Teens zeigten an ihren Instrumenten frisch erworbenes Jazz-Knowhow und begeisterten jede(r) für sich mit mutigen Improvisationseinlagen. Abgerundet wurde der kurzweilige Konzertabend durch eine Einlage von Gunther Tiedemann selbst: Der umtriebige Jazzmusiker spielte mit dem an Gitarre wie Violine gleichermaßen souveränen Ingmar Meissner sowie Rüdiger Tiedemann an den Percussions zwei weitere Sting-Arrangements sowie eine so noch nicht gehörte groovige Version von Michael Jacksons »Bad«.

Von links: Gunther Tiedemann, Ingmar Meissner, Rüdiger Tiedemann

Nun steht für »Celloversum«, dessen Realisation maßgeblich durch den Förderverein der Rheinischen Musikschule möglich gemacht wird, im kommenden Jahr bereits das Zehnjährige an – und die jungen Musiker stehen jetzt schon wieder Schlange, um dabeizusein. Wenn man sich für das Jubiläumskonzert noch etwas wünschen dürfte, dann wäre dies eine reduzierte elektronische Verstärkung einzelner Instrumentalisten sowie kleine kurzweilige Moderationstexte, die der abschließenden Präsentation dieses Vorzeigeprojekts der Rheinischen Musikschule Köln den letzten Schliff verpassen könnten.