
Foto: Stadt Goslar
Annette Humpe nimmt in Goslar den »Paul-Lincke-Ring« entgegen
Sie war einer der Köpfe der Neuen Deutschen Welle in den Achtzigerjahren: Mit der von ihr 1980 gegründeten Gruppe »Ideal« gehörte Annette Humpe damals zu den bedeutendsten und auch stilbildenden Vertreterinnen der Popmusikszene und stürmte mit Hits wie »Blaue Augen« oder »Berlin« die Charts. Aber auch heute, dreißig (!) Jahre später, zählt sie immer noch zu den Topstars des U-Musik-Geschäfts, mittlerweile als maßgeblich kreative (in der Öffentlichkeit aber weitgehend unsichtbare) Hälfte des Duos »Ich+Ich« an der Seite von Adel Tawil.
Nun wurde die Autorin, Sängerin und Musikproduzentin Annette Humpe der alle zwei Jahre verliehene Paul-Lincke-Ring überreicht – eine Auszeichnung, die an den gleichnamigen populären Komponisten und so genannten »Vater der Berliner Operette« erinnert, welcher 1946 in Goslar seine letzte Ruhestätte gefunden hatte. In der Laudatio bezeichnete Dr. Rainer Moritz die Musikerin als eine der besten Textdichterinnen ihrer Zunft: Sie verfüge über enormen Sprachwitz und die Fähigkeit, Ernst und Komik in einem Atemzug, in einem Refrain zu mischen. Gleichzeitig gelinge es Annette Humpe, Klischees zu meiden und höchst Persönliches zu formulieren, sodass die Hörer meinen, es gehe um sie selbst.