Musik machen – die medizinische Wunderwaffe für Jung und Alt

Es ist nie zu spät (und selten zu früh), mit dem Musizieren zu beginnen.

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Eigentlich sollte es von jedem Arzt nachdrücklich empfohlen werden, denn Musizieren hat nachweislich positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und die Gehirnaktivität des Menschen, beeinflusst den Hormonhaushalt, steigert die Abwehr, regt die Atmung und das Herz-Kreislauf-System an, intensiviert die Körperwahrnehmung, unterstützt Konzentrationsfähigkeit, Koordination und Beweglichkeit und hält geistig jung. Auf eher psychologischer Ebene erfüllt es zuweilen lang gehegte Kindheitsträume, ermöglicht eine Auszeit vom »Alltagsgeschäft«, dient der Selbstverwirklichung und Freizeitgestaltung, fördert die Allgemeinbildung, verbindet unterschiedliche Generationen und Kulturkreise miteinander, schafft Gemeinschaft und Kommunikation, stärkt Intelligenz, Selbstbewusstsein und sozialen Zusammenhalt, schult empathische Fähigkeiten und Kreativität … und macht vor allem eines: Spaß!

Die medizinische Fachwelt empfiehlt …
Musizieren – so heißt die altersübergreifende medizinische Allzweckwaffe, die mit ihrer schier unglaublichen Zahl an positiven Nebenwirkungen mittlerweile als eines der besten Rezepte für körperliches und seelisches Wohlbefinden anerkannt ist. Fragen Sie hierzu nicht nur Ihren Arzt oder Apotheker, sondern z.B. auch Hirnforscher, Psychologen, Musik- oder Kommunikationswissenschaftler, Pädagogen, Soziologen und Gerontologen. Sie alle und noch viele mehr attestieren der aktiven Musikausübung einen enorm hohen Stellenwert, ja erklären sie zum wahren Allroundgenie für Leib und Seele, das sich jeder – auch im fortgeschrittenen Alter – jederzeit selbst verordnen kann, und dies – in der richtigen Dosierung – ganz ohne Risiken und (unangenehme) Nebenwirkungen.
Dass Kinder oftmals schon ab dem Krabbelgruppen- oder spätestens Kindergartenalter in den Genuss von musikalischer (Früh-)Erziehung kommen, in jungen Jahren ein Instrument erlernen und es in Zeiten von »JeKi« oder der Initialisierung von ganzen Bläser-, Streicher- bzw. Singklassen an Grund- oder weiterführenden Schulen heutzutage schon fast zum guten Ton gehört, dem Nachwuchs die Freude am eigenen bzw. gemeinschaftlichen Musizieren zu vermitteln, ist längst zum festen Bestandteil gesellschaftlichen Lebens und zum zentralen Bildungsauftrag von (Musik-)Schule & Co. geworden.

illu1Fitnessprogramm für Geist und Seele
Doch wie steht es um das Angebot und die Wahrnehmung öffentlicher wie auch privater Musikschulen bzw. -institutionen für die Zielgruppe der Erwachsenen? Wird dem Bedürfnis nach musikalischer Erwachsenenbildung gebührend Rechnung getragen? Und macht es überhaupt Sinn, im fortgeschrittenen Alter noch zu singen, in grauer Vorzeit erworbene Instrumentalkenntnisse aufzufrischen oder gar ein Instrument von der Pike auf neu zu erlernen? Die einhellige Antwort lautet ja! Denn was kann es Besseres geben, als sich mit schönen Dingen zu beschäftigen und dabei zugleich noch etwas für seine Gesundheit und geistige Fitness zu tun und dabei sogar modernen Volkskrankheiten wie z.B. Demenz oder Depressionen vorzubeugen?

Zunehmend Angebote für Erwachsene
Und die Zahlen sprechen für sich: Immer mehr Erwachsene strömen an die Musikschulen, besinnen sich nach Jahren zurück auf ihr Instrument, das sie möglicherweise nach manch quälender Erfahrung als Jugendlicher in die Ecke stellten oder mit Eintritt in die Berufswelt bzw. Gründung einer Familie erstmal hintanstellen mussten. Oder sie greifen noch einmal zum Instrument, um gemeinsam mit ihren Kindern und Enkeln zu musizieren. Manch einer erfüllt sich »auf seine alten Tage« noch den Traum, sein Lieblingsinstrument von Grund auf neu zu erlernen. Das überkommene Sprichwort »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr« ist längst überholt. Mit zunehmendem Alter lernt man sicherlich anders, vielleicht auch langsamer, aber wesentlich bewusster und vor allem aus einer ganz anderen Motivation und Zielsetzung heraus … und mittels einer speziellen pädagogischen Herangehensweise.
Was für Motivationen und Herangehensweisen das sein können, welchen Einfluss Musik bzw. das aktive Musizieren auf das körperliche und seelische Befinden eines Menschen haben kann, welche neuen Chancen sich auch im Alter noch daraus ergeben und welche Angebote es speziell für Erwachsene gibt, darüber möchte musikschulwelt in den nächsten Monaten mit Interviews, Erfahrungsberichten von Erwachsenen und Dozenten sowie entsprechenden Themenfeatures berichten. Und natürlich ist unsere Leserschaft auch herzlich eingeladen, von eigenen Erfahrungen zu berichten … schreiben Sie uns!

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