Alban Gerhardt – Musizieren hilft gegen Liebeskummer

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Der weltweit gefeierte Cellist bei musikschulwelt über seine musikalischen Anfänge

1969 in Berlin als ältestes von fünf Kindern zur Welt gekommen, wuchs Alban Gerhardt in einem Musikerhaushalt auf. Beide Eltern arbeiteten als Berufsmusiker (Sängerin und Violinist) und so gehörte die regelmäßige Beschäftigung mit Instrumenten für alle zum Alltag: »Ich habe Klavier mit vier Jahren begonnen und Cello mit knapp neun.« Aber auch in einem solchen Umfeld übt ein Jugendlicher nicht immer gerne und freiwillig, wie Gerhardt heute gesteht: »Meine Eltern mussten schon einen Blick drauf haben, insbesondere beim Klavier. Cello habe ich lieber geübt.«

Instrumentalunterricht und Sport ergänzten sich ideal

Da stellt sich natürlich die Frage, ob neben der Musik für andere Hobbys überhaupt noch Zeit geblieben ist: »Ich habe Leichtathletik gemacht, war Deutscher Jugendmannschaftsmeister im 1.000-Meter-Lauf und, ja, es ließ sich nicht nur gut miteinander vereinbaren, es war sogar ein großartiger Ausgleich zum vielen Sitzen am Instrument. Außerdem habe ich wie ein Weltmeister gelesen und bin schon in jüngsten Jahren begeistert ins Theater gegangen.«

Und doch vertiefte sich die Leidenschaft für die Musik immer mehr …  ein Schlüsselerlebnis hatte der gebürtige Berliner dabei Anfang der Achtzigerjahre: »Ganz besonders berührt hat mich unsere Silvester-Feier 1980, als ich als 11-Jähriger mit meinem Vater, ein paar seiner Kollegen und meiner Cellolehrerin Kammermusik vom Blatt spielen durfte – seitdem wusste ich, dass ich Musiker werden möchte.«

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Musizieren gibt Halt in der Pubertät

Die Bedeutung der Musik im Leben des jugendlichen Gerhardt wuchs immer weiter, und das auch in Alltagssituationen, wie sie jeder von uns kennt: »Sie war und ist meine allererste Priorität – ich bin z.B. gar nicht religiös, da die Musik quasi meine Religion ist. Sie half mir über sämtliche Schmerzen der Pubertät hinweg, war der perfekte Weg, über Liebeskummer hinwegzukommen.«

Alban Gerhardt, der übrigens gerne einmal Beethoven begegnet wäre (A.G.: »… soll ein ziemlich guter Improvisator gewesen sein :)«) kennt heute das internationale Cellorepertoire wie seine Westentasche, hat bereits rund 50 verschiedene Solokonzerte aufgeführt und praktiziert daneben intensiv Kammermusik. Die Frage nach seinem persönlichen Tophit beantwortete er mit Antonín Dvořáks Cellokonzert h-Moll op. 104. Und als Geheimtipp empfahl er musikschulwelt und seinen Lesern die Cello-Sonaten von Gabriel Fauré!

An sein Instrument, das Violoncello, richtete Gerhardt abschließend eine persönliche Liebeserklärung, die vermutlich viele junge Instrumentalisten unterschreiben können: »Don’t give up on me.«

Ein Beitrag aus der O-Ton-Reihe »Auch ich war Musikschüler …« von musikschulwelt.de
Auch die Großen haben einmal klein angefangen. Ob am Instrument oder im Chor: Es sind oft unvergessliche Erinnerungen, die sich damit verbinden. musikschulwelt schaut gemeinsam mit Stars aus und jenseits der Musikszene auf deren ersten Gehversuche in der Musik.

Alban Gerhardt ist  in Deutschland live zu erleben am 27. und 28. Oktober 2011 in Stuttgart sowie im kommenden Jahr am 4. und 5. Februar in Hof sowie am 17. Februar 2011 in Nürnberg. Soeben erschien beim Label Hyperion (Bestell-Nr. CDA 67831) seine neueste CD, auf der unter dem Titel »Casals Encores« die beliebtesten Zugaben des Jahrhundertcellisten Pablo Casals in einer Auswahl gemeinsam mit der Pianistin Cecile Licad neu eingespielt wurden: echte Leckerbissen in perfekter musikalischer Darreichung aus den Federn von Fauré, Chopin, Saint-Saëns, Popper, Boccherini und Wagner.

Weitere Informationenwww.albangerhardt.com

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