12-Jähriger schreibt Geburtagsbrief an ein traditionsreiches Streicherprojekt der RMS Köln (jetzt mit Bericht vom Konzert!)
Liebes Celloversum!
Herzlichen Glückwunsch zu deinem 10. Geburtstag. Du bist wirklich einzigartig – vor dir habe ich so etwas noch nicht erlebt. Wenn ich nach einer Probe nach Hause komme, bin ich satt (dank unseres gemeinsam zusammengetragenen Büffets), hatte viel Spaß und habe einiges gelernt. Passt das zusammen? Geht das überhaupt? Vor dir war ich der festen Überzeugung: Nein, das geht nicht. Aber du kannst es!
Du vermittelst eine Art von Spaß, bei der man auch eine Menge lernen kann. Mit lustigen Lauten bzw. Sprüchen versucht dein Ziehvater Gunther Tiedemann uns manchmal die Musik bzw. die Rhythmen näherzubringen – etwa mit dem kölschen Spruch: »Pommes rut wieß un ne Wurst dazu«.
Ich glaube, du bist ein Alleskönner. Du bringst immer wieder neue Ideen hervor und probst mit uns Stücke, von denen wir niemals erwartet hätten, dass sie mit einer Gruppe von 50 Celli so eindrucksvoll klingen. Und für jeden ist etwas dabei.
Als ich vor zwei Jahren das erste Mal dabei war, wusste ich nicht so recht, was mich erwartet. 50 Celli! Die sollen zusammen klingen? Nein! Aber ich wollte mich gerne vom Gegenteil überzeugen lassen. Ich wurde gut aufgenommen und sofort herrschte ein sehr lockeres und freundschaftliches Klima. Im meinem ersten Jahr spielten wir Ray Charles und ein Jahr darauf dann Sting. Und jetzt bekommen wir Verstärkung von der deutschen Rockband »The Black Sheep«.
Dass wir diese tollen Musikstücke seit ein paar Jahren in der Aula der Musikhochschule Köln beim Abschlusskonzert vorspielen, macht mein alljährliches Celloversum-Erlebnis praktisch perfekt. Es ist ein besonderes Erlebnis, in diesem wunderbaren Ambiente auftreten zu dürfen.
Ich wünsche Dir zum Geburtstag gute Gesundheit (das heißt für die nächsten Jahre genügend Teilnehmer und motivierte Pädagogen) und viel Glück (dass auch ja alle sauber spielen!) … und vielleicht ja einen celloverliebten Ölscheich als Sponsor.
Ich freue mich schon heute auf die nächsten Jahre mit dir!
Valentin Reischert
[/column] [column width=“45%“ padding=“5%“]Bericht vom Jubiläumskonzert am Samstag, den 10.03.2012
Der Konzertsaal in der Musikhochschule konnte das Publikum kaum fassen, etliche Besucher mussten das Jubiläumskonzert stehend verfolgen. Viel Publikum war gekommen, um die Cello Combo und die Cello Big Band der Rheinischen Musikschule Köln zu hören.
– Ein vergrößerbares (reinklicken!) Panoramafoto des Ensembles an diesem Abend finden Sie hier.
Dieses Mal bildeten keine gecoverten Evergreens das Programm, sondern originäre Rockmusik. Denn mit auf der Bühne stand die Kölner Rockband »The Black Sheep«. Das junge All-Girl-Quartett hat sich im Jahr 2005 gegründet. Ihr Ding ist harter Rock und Metal, eine erste CD haben Charly (Lead Vocals), Trish (Schlagzeug), Aurora (Bass) und Johanna (Gitarre) bereits 2009 produziert, die zweite ist in Vorbereitung.
Das Programm des Jubiläumskonzerts teilte sich in vier Blöcke. Als Einstieg spielte die Cello Big Band »Conquest of Paradise« von Vangelis. Dann stiegen »The Black Sheep« mit zwei ihrer kräftigen Songs ein, die Big Band trat hierbei etwas in den Hintergrund. Im dritten Block harmonierten »The Black Sheep« und die Cello Combo gekonnt in drei rhythmischen Stücken, darunter »Motorcycle Emptiness« von den Maniac Street Preachers.
Im letzten Block standen dann wieder drei Songs von »The Black Sheep« im Vordergrund, umrahmt von der Cello Big Band. Der Schluss-Song »Fireless« wird übrigens Titelsong des neuen Films »Kleine Morde« (mit Uwe Ochsenknecht und Jasmin Schwiers), der im Herbst in die Kinos kommt.
Alle Arragements für die Celli stammten von Gunther Tiedemann. Die Cello Big Band ist inzwischen auf 50 Teilnehmer angewachsen, wobei das Besondere ist, dass Teilnehmer aller Leistungsstufen mitspielen. (vo)
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